Fakten-Countdown
Dass wir Mühlendorfer wissen, wie man feiert, wurde schon so einige Male unter Beweis gestellt.
So wurden nicht nur viele interne Feierlichkeiten oder Feste für die Ortsgemeinschaft ausgerichtet, sondern zu verschiedenen Anlässen auch über die Gemeindegrenzen hinaus eingeladen und so ordentlich
gefeiert, dass der Verein stetig bekannter wurde.
Besonders zu nennen sind hier die drei großen Bezirksmusikfest anlässlich des Bestehens der Kapelle in den Jahren 1972, 1982 und 1997. Hierzu kamen viele Orchester, die sich nicht nur einem
Wertungsspiel unterzogen, sondern mit weiteren Vereinen aus Mühlendorf und Umgebung die Festzüge mit den dazugehörigen Gemeinschaftschören gestalteten.
Seit man sich 1964 dazu entschloss, einen Verein zu gründen, hat man auch diese Jahrestage immer wieder gefeiert: 1989 das 25-jährige Jubiläum mit einem Bläsertreffen, 1994 mit einem großen Fest- und
Konzertabend sowie 2004 und 2014 mit einem jeweiligen Ehrungsabend.
Jedes Mal stand und steht es im Fokus, diejenigen auszuzeichnen, die dem Verein viele Jahre oder Jahrzehnte treu geblieben sind und daran mitgearbeitet haben, dass wir auf eine erfolgreiche
Geschichte zurückschauen können.
Fragt man ältere Musiker und Gründungsmitglieder, welcher Auftritt ihnen am meisten in Erinnerung geblieben ist, gehören zu den häufigsten Antworten: die musikalische
Umrahmung einer Veranstaltung Nürnberger Stadion vor 60.000 Zuhörenden in den 19070ern, Stimmungsauftritte in Lüneburg und die Städtepartnerschaft mit Onet-le-Château.
Auch in der jüngeren Vereinsgeschichte gab es viele einmalige Veranstaltungen, die nicht im jährlichen Kalender standen. Neben der Teilnahme bei der Landesgartenschau in Würzburg (2018) durften wir
auch bei einer Radioaufnahme des BR (2012) oder der 700-Jahr-Feier von Mühlendorf (2003) beitragen, um nur ein paar Highlights zu nennen.
Vor zehn Jahren haben wir wieder eine schöne Tradition aufleben lassen: Das Rancherfest. Auf der Ranch unsres Gründungsmitglieds Günther Litzlfelder wird am ersten
Wochenende im August miteinander gefeiert und die Zeit genossen ☀️
Vor 55 Jahren fand es zum ersten Mal statt. Seitdem hat sich das Gelände stark verändert, aber die kleine Hütte und die Badewanne stehen immer noch.
Wenn sich unser 2. Vorstand keine eigenen Spiele überlegt hat, wurden Spiele ausgeliehen, wie Loopy-Balls oder Juggern. Nach den Spielen für Groß und Klein wird am Abend meist gegrillt oder auch mal
ein Spanferkel zubereitet. Danach wird noch bis in die frühen Morgenstunden gefeiert. Dabei hat es sich zur Tradition entwickelt, dass sich die letzten Feiernden auf den Brettern in der Hütte
verewigen und die Uhrzeit dazugeschrieben wird.
Nach ein paar wenigen Stunden Schlaf geht's sonntags zum Frühschoppen an gleicher Stelle mit Weißwürsten und einer anschließenden Runde Schafkopf ?
Zum alljährlichen Terminkalender eines Musikvereins gehören Festzüge aller Art. So haben auch wir befreundete Blaskapellen zu ihren Jubiläen besucht, marschieren die
Mai- und Kerwasbäume ins Dorf uvm.
In der Vereinsgeschichte waren wir bei über 220 Bläsertreffen sowie Kreis- und Bezirksmusikfesten. Feuerwehrfestzüge und andere Umzüge also noch nicht mitgezählt.
Über die Jahrzehnte zeigten sich die Musikerinnen und Musiker in verschiedenen Trachten, wie z. B. 1974, als eine neue Tracht angeschafft wurde. Und ganz spezielle Kleidung wurde bspw. für den
Festzug in Bamberg anlässlich der 1000-Jahr-Feier 1973 ausgeliehen.
Ein weiterer besonderer Umzug, bei dem wir mitwirkten, fand 2007 in Würzburg statt. Bei 30 Grad marschierten wir durch die Stadt zum Residenzplatz, wo der Gemeinschaftschor mit tausenden Musikerinnen
und Musikern gespielt wurde.
Es ist ungefähr Halbzeit bei unsrem Fakten-Countdown und wir haben gut zu tun mit den typischen sommerlichen Auftritten, wie Prozessionen und Kerwas. Aber ein ganz
wichtiger Termin in unsrem Kalender ist unser Benefiz-Weihnachtskonzert am dritten Adventssonntag.
Schon seit dem Jahr 2000 musizieren wir mit anderen Ensembles für den guten Zweck in der Gemeinde. Mit dabei waren viele Chöre, wie z. B. der Gesangsverein „Sängerlust“ aus Mühlendorf, aber auch
befreundete Musiker (TaBrassco) oder eine Gitarrengruppe der Kreismusikschule Bamberg uvm. unterstützen uns mit ihren musikalischen Beiträgen.
Anfangs veranstalteten wir unser Konzert im Bürgersaal Stegaurach, aber ein „(un)glücklicher“ Zufall zwang uns, nach einer anderen Örtlichkeit zu suchen. Und was ist bei dem Anlass naheliegender als
eine Kirche? So haben wir bereits seit 15 Jahren einen angemesseneren Rahmen, der den Weihnachtsgedanken und unsre Musik noch besser zur Geltung bringt.
Neben den vielen schönen musikalischen Momenten und Möglichkeiten, andere Musikstile und neue Weihnachtslieder kennenzulernen, ist es doch am schönsten, dass wir mit der Musik Gutes tun können. In 23
Jahren haben unsre Zuhörerinnen und Zuhörer 17.500 € gespendet, die wir beim Neujahrsanspielen an Pfarrer Walter Ries überreichen konnten.
Im Laufe der Vereinsgeschichte ist unser Musikverein bei 41 Wertungsspielen angetreten und damals (1967) beim allerersten Mal in der Unterstufe gestartet. In Volkach
konnte unter dem Dirigat von Werner Herrmann ein 1. Rang erzielt werden.
Viele Wertungsspiele fanden im Landkreis bzw. in Oberfranken statt, aber wir sind u. a. auch bis nach Stockheim (Unterfranken), Kulmbach und sogar Waidhaus (Oberpfalz) gefahren, um vor eine Jury
vorzuspielen.
Ein ganz besonderes Wertungsspiel war 2006, denn in diesem Jahr hat Dirigent Karl Göller mit den Musikerinnen und Musikern die erste Auszeichnung nach der neuen Wertungsspielordnung geholt. Nach dem
Vorspielen der beiden ausgewählten Musikstücke und dem Festzug sind viele ins Festzelt, das zum 40-jährigen Jubiläum des Musikvereins in Kirchehrenbach aufgestellt wurde, gegangen, um dort das
Ergebnis zu erfahren. Als die Punktzahl verkündet wurde, gab es für alle kein Halten mehr und es wurde lautstark gefeiert. Die Überraschung war so groß, dass man gar nicht mehr aufhören konnte zu
singen und zu jubeln, sodass einer der Organisatoren sogar übers Mikrofon sagte: „Die Mühlendorfer mögen sich bitte beruhigen.“ ?
Aber das war noch nicht alles: Unsre Schlagzeuger nahmen den Schlägel, der normalerweise für die Große Trommel verwendet wird, tauchten ihn ins Bier und verwendeten ihn wie einen Weihwassersprenger
?
Bei unsrem ersten Fakt berichteten wir euch bereits, dass der 1. Dirigent unsres Musikvereins Pater Josef Moser war. Bereits kurze Zeit später kam mit Werner Hermann
ein erfahrener Militärmusiker nach Mühlendorf, unter dessen Leitung der Verein bei den Wertungsspielen schnell von der Unter- in die Oberstufe aufstieg. Außerdem bildete er den Nachwuchs aus, von
denen einige noch heute aktiv sind, wie z. B. Karl Göller (Trompete, Waldhorn und Dirigat) oder Ewald Burkart (Posaune).
Zu dieser Zeit war sein Stellvertreter Nikolaus Göller, der 1975 der Nachfolger von Hermann wurde. Denn bereits seit Kapellengründung übernahm unser Niko die Leitung vieler Proben und Auftritte. Bis
1994 erreichte er mit seinen Musikerinnen und Musikern viele Erfolge bei Wertungsspielen, es wurden große Feste veranstaltet und der Verein wuchs immer weiter an.
Als es 1994 zu dem großen Führungswechsel kam, übernahm Karl Göller den Dirigentenstab und knüpfte an die vorherigen Erfolge an. Vertreten wurde er durch seinen Trompetenregisterkollegen Georg
Ruppenstein. 2006 gab es unter Karls Dirigat die erste Auszeichnung bei einem Wertungsspiel. Mit viel Leidenschaft und Hingabe leitete er das Orchester bis zum Benefiz-Weihnachtskonzert 2011.
Seitdem ist Johannes Luft der musikalische Leiter und er wird von seiner Stellvertreterin Verena Scheer unterstützt. Er rief 2013 das Frühlingskonzert ins Leben, welches seitdem immer mehr Gäste
anlockt und die aktive Gruppe musikalisch auf ein sehr hohes Niveau gebracht hat.
Dass seit unserm Niko alle Dirigenten aus Mühlendorf bzw. der eigenen Jugend sind, ist keine Selbstverständlichkeit. Dafür sind wir sehr dankbar!
Als 1964 die erste Vorstandschaft gewählt wurde, gab es noch nicht jedes Amt, wie wir es heute haben. Neben Pater Josef Moser als 1. Dirigenten bildeten Georg Göller
(1. Vorstand), Günther Litzlfelder (2. Vorstand, Geschäftsführer), Franz Böhm (Schriftführer), Johann Schreiner (Kassier), Rudolf Kratzer (Archivar) und Nikolaus Göller (stellv. Dirigent) die
Vereinsführung. Durch ihre herausragende Arbeit gaben sie dem Verein nicht nur die erste Satzung, sondern haben viele Grundsteine, auf denen wir heute aufbauen können, gelegt. Sie schafften es
innerhalb weniger Jahre, dass der Verein im ganzen Landkreis und darüber hinaus bekannt wurde. Und so kam es, dass 1972 ein Bundesbezirksmusikfest zum 50. Bestehen der Kapelle abgehalten werden
konnte.
Nach 30 erfolgreichen Jahren gab es 1994 einen großen Führungswechsel. Mit Heinz Göller als 1. Vorstand und Geschäftsführer sowie Karl Göller als Dirigent ging die Erfolgsgeschichte weiter. Das
Wachsen des Vereins brachte auch einen Jugendvertreter als neues Amt im Ausschuss mit sich.
Im Kern besteht die aktuelle Vorstandschaft seit 2012/2013. In älteren Beiträgen vom Sommer 2022, in denen wir euch die einzelnen Personen schon genauer vorgestellt haben, könnt ihr Näheres über sie
nachlesen.
Am Samstag nach Fasching wird in unsrem Probenraum immer der Vereinsschafkopfmeister gesucht und im Laufe der Jahrzehnte haben diesen Titel neben ein paar fördernden
Mitgliedern viele unsrer aktiven Truppe geholt.
1996 fand das Turnier zum ersten Mal statt und wie soll es anders sein: Der Titel und die Urkunde gingen an unsren jetzigen 1. Trompeter Schorsch!
Und die Highlights der Schafkopfturniere bleiben im Blechregister: Unser Trompeter Jürgen Lechner ist Rekordmeister und hat den Titel fünfmal geholt und unser Tubist Roland Ruppenstein hat 2015 111
Punkte erspielt.
Seit 2008 werden die Punkte digital erfasst und allein ab diesem Jahr (Pause in 2021 und 2022) sind knapp 25.000 Punkte erspielt worden!
Neben Ruhm und Ehre bekommt der Schafkopfmeister im darauffolgenden Jahr sogar ein Ständchen zuhause sowie seit ein paar Jahren einen riesigen Wanderpokal und er darf sich bis dahin auf Wunsch auch
mit „Meister“ anreden lassen ?
Es hat lange gedauert, bis sich nach dem 2. Weltkrieg wieder Musiker zusammengefunden haben. Anfang der 1960er Jahre wurde die Kapelle neuaufgebaut, es kam schnell zu
Auftritten und es wurde viel geprobt. So entschlossen sich 1964 20 Musiker dazu, den Verein zu gründen. Mit ihrem Dirigenten Pater Josef Moser wurden die Menschen in Mühlendorf und Umgebung mit
Blasmusik unterhalten und es kam zu den ersten musikalischen Erfolgen.
Von den Gründungsmitgliedern sind noch fünf dem Verein weiterhin treu und stehen uns mit Rat und Tat zur Seite.
Dieses Jahr ist für uns ein ganz besonderes, denn unser Verein wird 60 Jahre. Unser Fakten-Countdown wird euch in den kommenden Monaten mit Wissenswertem und Lustigem
über den Musikverein informieren.
Immer am ersten Sonntag im Monat nehmen wir euch bis Oktober auf eine Zeitreise durch die letzten sechs Jahrzehnte mit.
Viel Spaß dabei!